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Mond

Totale Mondfinsternis am 27.7.2018

 

Totale Mondfinsternis am 27.7.2018

 

 

Summe aus 25 Aufnahmen, etwa 23:00, 1/5s bei 6400 ASA mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 250mm f/5,6                                

 

Die Mondfinsternis an diesem Tag war die längste des Jahrhunderts. Von Deutschland aus war sie allerdings nicht komplett beobachtbar. Bereits im Kernschatten der Erde ging der Mond hier auf. Trotzdem war bei entsprechendem Wetter gut die Hälfte der Finsternis zu sehen.

An meinem Standort begann es nicht gerade günstig. Am einem heißen Tag regnete es am Abend recht stark. Ob eine Beobachtung stattfinden konnte war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Also wählte ich eine Ausrüstung, die man mit wenigen Handgriffen auf- und abbauen konnte - die Kamera mit Teleobjektiv auf dem Nano-Tracker zur Nachführung und einem leichten Fotostativ. 

In der Dämmerung hörte der Regen auf und die Wolken bildeten Lücken, die immer größer wurden. Nach Mondaufgang war der Himmel weitgehend wolkenfrei. Nur der Horizont war noch etwas bewölkt und sehr dunstig. Die Luftfeuchtigkeit war extrem hoch. Zum Glück hatte ich eine groß dimensionierte Taukappe benutzt, sodass das Objektiv trocken blieb. Die komplette Ausrüstung war am Ende tropfnass. Alle 30s nahm ich ein Bild auf.

Das Mondscheibchen ist bei nur 250mm Brennweite in den Aufnahmen recht klein. Durch den Dunst am Horizont war der Mond anfangs nur schlecht zu erkennen. Die ersten Bilder musste ich mit hoher Empfindlichkeit aufnehmen, was zu starkem Bildrauschen führte. So habe ich in der Auswertung jeweils etwa 25 Bilder aufaddiert um ein paar Phasen der Finsternis darstellen zu können.

 

Die Zeitangaben entsprechen dem mittleren der addierten Bilder. 

Leider war mein Aufstellungsort nicht perfekt gewählt. Kurz nach Beginn bewegte sich der Mond hinter einigen Zweigen eines Baumes vorbei, was am Ende in der Zeitrafferaufnahme deutlich wird.

 

        23:00

23:12

23:22

23:37

23:48

      0:01

0:12

0:24

0:36

0:48

 

Ab 23:30 Uhr begann ich die Belichtungszeiten zu verkürzen und die Kameraempfindlichkeit zu verringern, damit die Mondoberfläche erkennabr dargestellt wird. Um 0:15 langte ich dann bei 1/400s Belichtungszeit und 200ASA an.

1:40 Uhr beendete ich die Aufnahmeserie und hatte nun 240 Aufnahmen zur Auswertung zur Verfügung.

Alle Bilder setzte ich unbearbeitet in einem Zeitrafferfilm zusammen. Das zeigt das starke Bildrauschen zu Beginn und auch das recht sterke Seeing, das wohl durch den immer noch recht warmen Boden verursacht wurde. Auch das scharf stellen der Kamera war anfangs schwierig und führte nicht zum Erfolg, wie ich in der Auswertung merkte. Eine automatische Zentrierung des Mondes funktionierte nicht, sodass ich eine große Anzahl von Bildern wieder manuell zentrieren musste. Dieser Aufwand benötigte mehrere Tage. 

 

 

 

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Zeitrafferaufnahme 20s; 5,2 MByte; MPEG4 (XVid)